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Kyoto-Preis 2013: Inamori-Stiftung gibt diesjährige Preisträger bekannt

21. Juni 2013

Kyoto/Neuss – Der Kyoto-Preis, der neben dem Nobelpreis als eine der weltweit wichtigsten Auszeichnungen für das Lebenswerk herausragender Persönlichkeiten in Kultur und Wissenschaft gilt, geht in diesem Jahr an den Elektroningenieur Dr. Robert Heath Dennard, den Biologen Dr. Masatoshi Nei und den Jazzmusiker Cecil Taylor. Die mit jeweils 50 Millionen Yen (rund 400 000 Euro*) dotierte Ehrung wird alljährlich durch die Inamori-Stiftung vergeben, die 1984 von Dr. Kazuo Inamori, dem Gründer des japanischen Technologiekonzerns Kyocera, ins Leben gerufen wurde.

Mit dem Kyoto-Preis würdigt die Inamori-Stiftung das Lebenswerk von Persönlichkeiten, die sich mit herausragenden Leistungen in ihrem Bereich verdient gemacht haben. Die feierliche Verleihung findet traditionell am 10. November 2013 in Kyoto statt.

Die Kyoto-Preis Preisträger 2013

Das Komitee vergibt den Kyoto-Preis in den Kategorien „Advanced Technology“, „Basic Sciences“ und „Arts and Philosophy“. In diesem Jahr werden die Preisträger in den zugehörigen Feldern „Electronics“, „Biological Sciences“ und „Music“ ausgezeichnet.

Dr. Robert Heath Dennard (* 5. September 1932, USA)

Dr. Robert Heath Dennard, U.S.- amerikanischer Elektroingenieur, ist der Erfinder des Dynamic Random Access Memory (DRAM) oder „Dynamisches RAM“. Diese Erfindung hat 1966 die Speicherkapazität für digitale Daten um ein Vielfaches vergrößert, was zu einem rasanten Fortschritt in der Informations- und Telekommunikationstechnologie geführt hat. Des Weiteren haben Dennard und seine Kollegen die Weiterentwicklung von integrierten Schaltkreisen (Mikrochips) 1974 mit dem Formulieren einer „Skalierungstheorie“ zur Verkleinerung von Feldeffekttransistoren (MOSFET) entscheidend vorangetrieben. Die Nutzung digitaler Ressourcen im Alltag und in der Wissenschaft, wie sie heutzutage üblich ist, wäre ohne die Leistungen von Dr. Robert Heath Dennard nicht denkbar. Dr. Dennard zu seiner Auszeichnung: “Ich bin hocherfreut und fühle mich sehr geehrt, diesen prestigeträchtigen Preis verliehen zu bekommen. Diese Ehrung gilt jedoch tatsächlich allen Fortschritten, die in den zurückliegenden Jahren im Bereich Silizium-Technologie erreicht wurden. Ich habe zwar eine wichtige Rolle bei ihren Anfängen gespielt, doch so viele Menschen haben auf ihre Weise zu diesem Feld beigetragen und dabei geholfen, es so weit voranzutreiben, dass die Welt nachhaltig von diesen Entwicklungen verändert worden ist.“

Dr. Masatoshi Nei (* 2. Januar 1931, USA)

Der japanische Genetiker und Evolutionsbiologe Dr. Masatoshi Nei hat mit seinen Forschungen maßgeblich zu einem besseren Verständnis von Genetik und Evolutionsgeschichte beigetragen. Anfang der 1970er Jahre entwickelte Nei eine neue statistische Methode, mit der sich die genetische Distanz zwischen zwei Populationen bestimmen lässt (Nei’s distance). Mit diesem Verfahren lässt sich der Zeitpunkt abschätzen, an dem sich menschliche Populationen von einem gemeinsamen Vorfahren abgespalten haben. Mit seinen Forschungen zur genetischen Distanz hat Nei nicht nur einen wertvollen Beitrag zur molekularen Evolutionsbiologie, sondern auch zu anderen Disziplinen wie Ökologie und Umweltschutz geleistet. Zu seiner Auszeichnung sagte Nei: „Während meiner Karriere als Forscher musste ich mich vielen Schwierigkeiten stellen. Diese Auszeichnung gibt mir das Gefühl, dafür belohnt zu werden. Ich kann nicht genug betonen, wie geehrt ich mich fühle.“

Cecil Taylor (* 25. März 1929, USA)

Mit Cecil Taylor befindet sich in diesem Jahr einer der einflussreichsten Jazzmusiker weltweit unter den Preisträgern. Der laut eigener Aussage von Musikern wie Duke Ellington und Thelonious Monk beeinflusste Free Jazz-Pianist eröffnete dem Jazz mit seinen originellen und innovativen Improvisationen völlig neue Möglichkeiten zur Weiterentwicklung. Seine unübertroffene Virtuosität und Individualität steuerten eine lebendige Kraft zu seiner einzigartigen Musik bei, die auch viele musikalische Genres weit über den Jazz hinaus beeinflusst und geprägt hat. Mr. Taylor war bereits öfter in Japan auf Tour und hatte einen bedeutenden Einfluss auf die japanische Jazz-Szene. In den späten 80er Jahren hat er mit regelmäßigen Auftritten, die er gemeinsam mit europäischen Größen der freien Improvisation gegeben hat, auch der europäischen Musikszene ein wichtiges Kapitel hinzugefügt.

 Das offizielle Video der Pressekonferenz zur Verkündung der Preisträger steht – mit englischer Übersetzung – auf der Website der Inamori-Stiftung zur Verfügung: http://www.kyotoprize.org/en/

*Umrechnung vom 14. Juni 2013

Fotos: © Inamori Foundation 2013

Abdruck: honorarfrei, Belegexemplar erbeten an Kyocera Fineceramics GmbH