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Kyocera beginnt mit der Auslieferung von umweltfreundlichen Flüssigkristallbildschirmen für Industrieanwendungen

Die für Industrieanwendungen entwickelten LCDs der V-Serie werden bis Ende März 2005 die Anforderungen der RoHS-Richtlinie erfüllen

21. September 2004

Die Kyocera Corporation (President: Yasuo Nishiguchi) hat heute die Auslieferung von industrietauglichen Flüssigkristallbildschirmen (LCDs) gemäß der RoHS-Richtlinie angekündigt. Der LCD-Geschäftsbereich von Kyocera bietet Displays für die verschiedensten Industrieanwendungen an.

V-Serie - Flüssigkristallbildschirme
Kyocera wird in diesem Monat mit der Auslieferung der ersten drei Modelle beginnen, die die Anforderungen der RoHS-Richtlinie erfüllen. Es handelt sich dabei um die 5,7"-Modelle (KG057QV und KCG057QV) und das 8,9"-Modell (KCG089HV) der V-Serie, die zu den Standard-LCD-Produkten des Unternehmens für Industrieanwendungen gehören. Darüber hinaus ist geplant, die Fertigung sämtlicher Produkte der V-Serie, einschließlich der drei oben genannten Modelle und aller Modelle, die künftig entwickelt werden, bis zum Ende des aktuellen Geschäftsjahres gemäß der RoHS-Richtlinie umzustellen.

Hintergrund

Umweltbewusstes Handeln ist für ein Unternehmen auf globaler Ebene ein absolutes Muss. Kyocera engagiert sich bereits seit Jahren aktiv für den globalen Umweltschutz.
Vor diesem Hintergrund hat die in Europa erlassene RoHS-Richtlinie große Aufmerksamkeit auf sich gezogen und die Hersteller von Elektro- und Elektronikgeräten haben sich beeilt, RoHS-konforme Produkte zu entwickeln, bevor die Richtlinie im Juli 2006 in Kraft tritt.
Zudem besteht in der LCD-Branche eine Nachfrage nach umweltfreundlichen Produkten und Kyocera reagiert auf diese Nachfrage, indem es als erstes Unternehmen der Branche RoHS-konforme Flüssigkristallbildschirme für Industrieanwendungen ausliefert.

Übersicht

Die RoHS-Richtlinie schränkt die Verwendung der folgenden sechs Stoffe ein: Blei, Quecksilber, sechswertiges Chrom, Cadmium, polybromiertes Biphenyl (PBB) und polybromierter Diphenylether (PBDE). Kyocera hat sowohl die Auswahl und Beschaffung von Baugruppen für das Produktdesign als auch die Bedingungen der Montageprozesse überprüft und überarbeitet und Flüssigkristallbildschirme für Industrieanwendungen entwickelt, die die Anforderungen der RoHS-Richtlinie erfüllen. Das Unternehmen wird die Initiative in der Branche ergreifen und noch in diesem Monat mit der Auslieferung der Produkte beginnen.
Was die gefährlichen Stoffe betrifft, auf die sich die RoHS-Richtlinie bezieht, so wurde häufig behauptet, dass der Verzicht auf Blei besonders schwierig sei. Durch die folgenden beiden Maßnahmen war es jedoch möglich, den Fertigungsprozess völlig bleifrei zu gestalten:
(1) Verwendung von bleifreiem Lötmittel beim Montieren der Bauteile und Zusammenfügen der Baugruppen
(2) Verwendung von bleifreien Bauteilen
Der Grund für die Schwierigkeiten war, dass bleifreies Lötmittel einen höheren Schmelzpunkt hat als bleihaltiges Lötmittel und deshalb nicht für herkömmliche Elektronikbauteile mit niedriger Wärmebeständigkeit verwendet wurde. Um dieses Problem zu lösen, hat Kyocera eine Reihe von Änderungen vorgenommen (z. B. Bauteile mit höherer Wärmebeständigkeit und veränderte Lötbedingungen bei der Montage der Elektronikbauteile) und konnte so nachweisen, dass die auf die neue Weise entwickelten Produkte die gleichen Eigenschaften und die gleiche Zuverlässigkeit aufweisen wie herkömmliche Produkte, die unter Verwendung von bleihaltigem Lötmittel hergestellt werden.

Zukünftige Entwicklungen

Außerdem hat Kyocera die grundlegende Entwicklung der 5,7" V-Serie mit LED-Hintergrundbeleuchtung abgeschlossen, bei der als Lichtquelle völlig quecksilberfreie LEDs zum Einsatz kommen, obwohl laut RoHS-Richtlinie Quecksilber in Kompaktleuchtstofflampen in einer Höchstmenge von 5 mg pro Lampe zulässig ist. Die Massenfertigung und die Auslieferung der 5,7"-Displays mit Hintergrundbeleuchtung wird vor Ende des aktuellen Geschäftsjahres beginnen.
Ähnliches gilt für die Entwicklung, Herstellung und Auslieferung anderer Displaygrößen und -modelle.
Obwohl Hintergrundbeleuchtungen auf LED-Basis häufig bei kleinen Flüssigkristallanzeigen, wie beispielsweise Handy-Displays, zum Einsatz kommen, gab es Probleme im Hinblick auf die Leuchtdichte und die Betriebsdauer, wenn man sie für größere Flüssigkristallanzeigen verwenden wollte. Doch gerade bei Flüssigkristallbildschirmen für Industrieanwendungen sind eine hohe Leuchtdichte und eine lange Betriebsdauer gefragt. Und das ist der Grund, warum bislang auf kommerzieller Ebene keine Produkte hergestellt wurden, die diese hohen Anforderungen erfüllen.
Kyocera hat industrietaugliche Flüssigkristallbildschirme mit einer Hintergrundbeleuchtung auf LED-Basis entwickelt. Dazu nutzt Kyocera ein aus zahlreichen LED-Elementen bestehendes Backlight-System in Kombination mit einer wärmeableitenden Konstruktionstechnik für eine längere Betriebsdauer. Auf diese Weise lassen sich Flüssigkristallbildschirme für Industrieanwendungen realisieren, die völlig quecksilberfrei und somit deutlich umweltfreundlicher sind.
Kyocera wird auch in Zukunft umweltfreundliche Produkte entwickeln.

Referenz - V-Serie

Die von Kyocera entwickelten STN- und TFT-Flüssigkristallbildschirme sind für ein breites Spektrum von Industrie- und Messgeräten vorgesehen. Der LCD-Bildschirm befindet sich in einem symmetrischen Rahmen, wobei die Breite des Rahmens verringert wurde, um die Größe des Anzeigebereichs im Verhältnis zu den äußeren Abmessungen zu optimieren. Die in kommerzieller Massenproduktion gefertigten Bildschirme sind in vier Größen erhältlich: 4,7"/12 cm, 5,7"/14 cm, 6,2"/16 cm und 8,9"/23 cm. Kyocera plant, die Produkte der V-Serie künftig auch in der Größe 7,5"/19 cm sowie in weiteren Größen auf den Markt zu bringen.
* RoHS-Richtlinie: (Restriction of the use of certain Hazardous Substances in electrical and electronic equipment - Beschränkung der Verwendung bestimmter gefährlicher Stoffe in Elektro- und Elektronikgeräten)
Die Richtlinie verbietet die Verwendung bestimmter gefährlicher Stoffe und ist Teil der EU-Richtlinie, die Automobil- und Elektrogerätehersteller in der Europäischen Union (EU) zur Implementierung von Umweltschutzmaßnahmen, wie beispielsweise dem Produktrecycling, verpflichtet. Die Richtlinie beschränkt die Verwendung von fünf Arten der sechs Stoffe in Elektrogeräten, die die Bestimmungen von Artikel 95 des EG-Vertrages erfüllen. Bei diesen Stoffen handelt es sich um Schwermetalle, wie Blei, Quecksilber, Cadmium und sechswertiges Chrom, sowie um bromierte Flammschutzmittel, wie polybromiertes Biphenyl (PBB) und polybromierten Diphenylether (PBDE). Bis zum 1. Juli 2006 sind die Hersteller aufgefordert, bei allen ihren Produkten auf die Verwendung dieser Stoffe zu verzichten, mit Ausnahme von Quecksilber in Kompaktleuchtstofflampen, das in einer Höchstmenge von 5 mg pro Lampe erlaubt ist, sowie einigen anderen Ausnahmen.